Mumbai (Bombay) von seiner schönsten
Seite
Prince of Wales Museum, Mumbai
Das sehenswerte "Prince of Wales Museum liegt bei Gate of India".
Das unverwechselbare Bauwerk aus der britischen Kolonialzeit, gekrönt
von einer mächtigen weißen Kuppel im Mogul-Stil, beherbergt eine
erlesene Sammlung von Gemälden und Skulpturen, für deren
eingehende Besichtigung mehrere Stunden oder mehrere Besuche erforderlich
sind. Den Grundstein legte König Georg V., damals noch Prince of Wales,
im Jahr 1905.
In der Zentralhalle ist eine kleine Auswahl der umfangreichen Sammlung, wie
einige Mogul-Gemälde, Waffen, Jadearbeiten und Miniaturfiguren aus Ton
und Terrakotta der Maurya-Periode aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. und der
Kushana-Periode aus dem 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr., zu sehen.
Mahatma Gandhi Museum, Mumbai
Vom Chowpatty Beach ist es nicht weit bis zum "Mani Bhavan Mahatma
Gandhi Museum". Mani Bhavan war zwischen 1917 und 1934 Stützpunkt
Mahatma Gandhis (1869-1948) in Bombay. Das in einer schattigen, gutbürgerlichen
Straße gelegene Haus ist heute eine Gedenkstätte für den
Mahatma und beherbergt eine umfangreiche wissenschaftliche Bibliothek.
Die Wände im Inneren, mit liebevoll polierten Holzmöbeln
ausgestattet, zieren Fotos historischer Begebenheiten und Gegenstände
aus dem Leben dieses ungewöhnlichen Mannes, darunter ein freundlicher
Brief an Adolf Hitler, den Weltfrieden zu bewahren. Hinter Glas befindet
sich Gandhis schlichter Wohn- und Schlafraum.
Gateway of India, Mumbai
Der beste Ausgangspunkt für eine Besichtigung ist Colaba am südlichen
Ende der Halbinsel Mumbai, wo sich die meisten Hotels, Restaurants und
bekanntesten Sehenswürdigkeiten befinden, darunter das "Gateway of
India", 1924 nach Plänen von George Wittet (1878-1926) erbaut.
Indiens eigener, honigfarbener Arc de Triomphe, errichtet zur Erinnerung an
den Besuch von König Georg V. (1865-1936) und seiner Frau Maria von
Teck (1867-1953) im Jahre 1911, war ursprünglich als feierlicher
Landungspunkt für mit P&O-Dampfschiffen ankommende Passagiere
gedacht. Die Ironie der Geschichte wollte jedoch, das die Briten diesen Ort
wählten, um sich für immer aus Indien zu verabschieden: Am 28.
Februar 1948 gingen hier die letzten noch auf indischem Boden verbliebenen
Truppen an Bord der Segelschiffe.
Fort-Viertel, Mumbai
Nahe befindet sich das ,,Fort-Viertel", wo sich sämtliche Banken
und große Geschäfte niedergelassen haben und die
eindrucksvollsten der Prachtbauten der Raj-Ära stehen. Den Nordrand
nimmt der extravagante über und über verzierte Sandsteinbau
,,Chatrapathi Shivaji Terminus", der frühere Victoria Terminus
ein, einer der meistbenutzten und architektonisch beeindruckendsten Bahnhöfe
der Welt.
Das von 1878 bis 1888 errichtete Bahnhofsgebäude ist ein
bemerkenswertes Beispiel für die Zusammenführung viktorianischer
Neogotik mit traditioneller indischer Architektur. Es steht seit 2004 unter
dem Schutz der UNESCO und gehört zum Weltkulturerbe der Menschheit. Der
Knotenpunkt des innerstädtischen Eisenbahnnetzes, die "Churchgate
Station" liegt vier Kilometer weiter westlich.
Der "Hutatma Chowk" inmitten des Fort-Geländes, der früher
Flora Fountain hieß, ist eine verkehrsreiche Fünf-Straßen-Kreuzung,
ein Kreisverkehr. Er wurde zum Gedenken an die Freiheitskämpfer, die im
Kampf um die Aufnahme des Bundesstaates Maharashtra in die indische Union
ihr Leben ließen, in Hutatma Chowk (Platz der Märtyrer)
umbenannt. Im Mittelpunkt der Kreuzung steht eine Statue der Göttin
Flora, 1869 zu Ehren von Gouverneur Sir Bartle Frere (1815-1884)
aufgestellt.
Das älteste englische Bauwerk von Mumbai ist die kleine, einfache
,,St. Thomas´ Cathedral". Die im Jahre 1718 eingeweite Kirche
verbindet klassizistischen und gotischen Stil. Nach einem Zeitungsverleger,
der sich für die Unabhängigkeit Indiens einsetzte, wurde der nahe
gelegene ,,Horniman Circle", ehemals Elphinstone Circle, benannt. Der
Platz ist 1860 auf Veranlassung des früheren Municipal Commissioners
Charles Forjett an der Stelle des Bombay ,,Green" errichtet worden. In
einem neugotischen, an Oxford angelehnten Stil ist auch die Universität
erbaut.
Türme des Schweigens, Mumbai
Hoch oben auf dem Malabar Hill stehen, durch eine große Mauer und
einen dichten Vorhang aus Grünpflanzen vor neugierigen Blicken geschützt,
die sieben parsischen ,Türme des Schweigens. die Dokhmas. Die Parsen
bestatteten ihre Toten, indem sie die Leichen auf hohe, zylinderförmige
Behälter legen, damit Geier die Knochen säuberlich vom Fleisch
befreien können.
Dieses uralte Bestattungsritual, von dem angenommen wird, dass es noch vor
dem 2.500 Jahre alten Glauben entstand, wurde vom Propheten Zarathustra befürwortet,
um eine Verschmutzung der vier heiligen Elemente (Luft, Wasser, Erde und -
das heiligste von allen - Feuer) zu verhindern.
Elephanta Island, Mumbai
Eine Bootsstunde von Colaba entfernt liegt die ruhige, bewaldete Insel
Elephanta, eine der reizvollsten Gegenden Mumbais. Die einzigen Bewohner
sind die einer kleinen Fischersiedlung. Die Insel wurde jedoch im 16.
Jahrhundert von den Portugiesen nach dem steinernen Elefanten umbenannt.
Die Hauptattraktion ist der einmalige Höhlentempel, dessen mächtige
Trimurti (dreigesichtige) Shiva-Skulptur ein hervorragendes Beispiel
hinduistischer Bildhauerkunst darstellt. Die Höhlen von Elephanta
stehen seit 1987 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Freizeit und Erholung, Mumbai
Nicht weit von der Churchgate Station liegt die ,,Marine Drive". Es
handelt sich dabei um Mumbais Meerespromenade, die in den 1920er Jahren auf
aufgeschüttetem Land erbaut wurde, bestehend aus einer achtspurigen
Stadtautobahn und einem breit angelegten Gehweg.
Der Marine Drive beschreibt einen Bogen von den Hochhäusern des
Nariman Point bis zum Fuß des Malabar Hill und dem Chowpatty Beach, wo
jedes Jahr im September zu Ehren des Gottes Ganesh mit dem Elefantenhaupt
das Ganesh Chathurthi-Fest veranstaltet wird, das wahre Menschenmassen
anzieht.
Am Abend vollzieht sich am Marine Drive ein märchenhaftes Schauspiel,
das von den Briten als ,,Queen´s Necklace - Halsband der Königin"
bezeichnet wird. Man sieht den Sonnenuntergang über dem Meer, die Straßenlaternen
werden angeschaltet und die Fünf-Sterne-Hotels erstrahlen im
Lichterglanz.
In der Nähe befinden sich zwei große Kricketstadien, das
Brabourne und das Wankhede Stadium sowie eine Anzahl von Kricketplätzen
(Gymkhanas), wo an fast jedem Wochenende die Chance besteht, ein Spiel zu
verfolgen. Cricket ist Nationalsport in Indien .