Bodhgaya ist eine Kleinstadt im indischen Bundesstaat Bihar. Bodhgaya ist eines der wichtigsten Pilgerzentren für Buddhisten, den hier hat Prinz Siddhartha Gautama unter einem Bodhi Baum seine Erleuchtung erreicht. Seitdem ist Gautama als Buddha bekannt (Bodhi bedeutet auch so viel wie Erleuchtung).

Bodhgaya heute
Seit den 1950-er Jahren ist Bodhgaya ein internationals Pilgerzentrum. Buddhistische Pilger aus der ganzen Welt, erweisen dem Ort, an dem nach ihrem Glauben Buddha erwachte, Respekt, in dem sie sich niederwerfen oder den Tempel im Uhrzeigersinn umrunden.

Viele buddhistische Richtungen existieren dort nebeneinander und haben Tempel im Stil ihrer Herkunftsländer errichtet. Die ganze buddhistische Welt blickt auf diesen Ort, der seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Die Anreise nach Bodhgaya erfolgt meist über das 14 km entfernte Gaya.

Die Sehenswürdigkeiten & Wahrzeichen in Bodhgaya

Mahabodhi-Tempel

Der spirituelle Mittelpunkt von Bodhgaya, errichtet neben der Stelle, an der Buddha erleuchtet wurde und seine Lebensphilosophie formulierte, ist der prachtvolle Mahabodhi-Tempel, der zum Weltkulturerbe gehört. Er wurde im 6.Jh.n.Chr. an der Stelle erbaut, an der Kaiser Ashoka fast 800 Jahre zuvor einen Tempel hatte errichten lassen. Im 11.Jh.von muslimischen Invasoren dem Erdboden gleich gemacht, wurde er wieder aufgebaut und mehrfach restauriert, das letzte Mal 1882. Der von einer 50 m hohen pyramidenförmigen Spitze gekrönte verzierte Tempel enthält eine 2 m hohe vergoldete Statue eines sitzenden Buddhas. Erstaunlicherweise blieben vier der originalen, mit Skulpturen versehenen Einfassungssteine aus der Sunga-Epoche (184-72 v. Chr.) mitten unter den Repliken erhalten.

Die Tempelanlage ist ein munteres Netzwerk aus Pfaden, Gärten, Schreinen, Gedenkstätten und einem Meditationspark. Pilger und Besucher aus allen Schichten und Religionen kommen her, um zu beten oder einfach zu staunen. Eine faszinierende Art, den Tag zu beginnen oder zu beenden, ist ein Spaziergang rund um die Tempelanlage. Dabei schlängelt man sich durch Mönche aus aller Welt, die die besondere Aura des heiligen Orts erfahren wollen.

Der Bodhi Baum (Ficus Religiosa

Buddha Sakyamuni erlangte die Erleuchtung nach dem er unter dem Bodhi Baum in Bodh Gaya, meditierte. Auch sieben Tage danach meditierte Buddha weiter hinunter dem Bodhi Baum. Der Sutra besagt, dass bisherige und kommende Buddhas in diesem Kalpa (Aeon) unter dem gleichen Baum meditieren werden.

Der Baum spielt eine wichtige Rolle für Buddhisten aller Traditionen, da es eine Erinnerung und eine Inspiration, ein Symbol des Friedens, ein Symbol Buddhas Erleuchtung und letztlich des Potentials von jedem einzelnen Menschen darstellt. Für Buddhisten ist dieser Baum Ziele in der wertvollen Pilgerreise. Eine ruhige, fast heitere Atmosphäre umgibt Baum und Tempel trotz der vielen Menschen.

Noch mehr Sehenswertes

Die große Buddha Statue

Am Ende der Tempelstrasse und erreichbar über einen netten Garten, thront die 25 m. hohe Große Buddhastatue. Das beeindruckende Monument wurde 1989 von Dalai Lama enthüllt und ist von zehn kleineren Skulpturen der Jünger Buddhas umgeben. Die Statue ist teils hohl und soll etwa 20 000 bronzene Buddhas enthalten.

Das archäologische Museum in Bodhgaya

Ein Besuch des Archäologischen Museums in Bodhgaya entführt Sie auf eine Zeitreise durch die Geschichte. Skulpturen, die bis ins erste Jahrhundert nach Christus zurückdatieren, gewähren dem Liebhaber religiöser Kunst Einblicke in die Kunstformen jener Zeit.

Die andere Gebetshäuser In Bodhgaya

Besonders schön sind auch der thailändische Tempel, der japanische Zentempel, der bhutanesische Tempel und die tibetischen Tempel. Buddhisten aus aller Welt praktizieren an diesem Ort ihre Meditation.

Empfehlenswerte Ausflüge von Bodhgaya, Indien

Die Höhlentempel von Dungeschwar

Die Höhlentempel von Dungeschwar, wo Buddha Jahre der Buße zubrachte, ehe er nach Bodhgaya hinunterstieg, liegen 12 km nordöstlich von Bodhgaya. In drei Haupthöhlen gibt es mehrere buddhistische Schreine und einen Hindu-Schrein.

Rajgir : Der Wohnsitz der Könige

Inmitten einer Bergregion liegt das lebendige Touristenzentrum Rajgir. Reisende genießen hier die gute Luft und die natürlichen heissen Quellen. Buddha verbrachte mehrere Jahre in Rajgir und lehrte hier auch. Auf dem Gridhrakula-Berg hielt er Predigten und in den Saptaparni-Höhlen wurde nach seinem Tod das erste buddhistische Konzil abgehalten. Sehenswert ist auch der von den Japanern erbaute Vishwa Shanti Stupa, der Weltfriedenstempel mit den vergoldeten Buddha-Darstellungen.

Nalanda : Der Geber des Wissens

Man glaubt, dass Nalanda die älteste Universität der Welt ist. Im 5. Jh. v. Chr. wurde es ein bekanntes Zentrum für buddhistische Lehren. Auch Buddha soll hier einige Jahre verbracht haben. Ab dem 9. Jh. verlor Nalanda allerdings schnell an Bedeutung, während der Hinduismus immer starker wurde. Nach dem Sie die Reste des einstigen geistigen Zentrums Indiens besichtigt haben.

Das archäologische Museum wie auch die Klöster und Tempels zeugen von der eindrucksvollen buddhistischen und hinduistischen Kultur. Im Juli 2016 nahm die UNESCO Nalanda in die Liste des Weltkulturerbes auf.

Pawapuri : Die jainistische Pilgerstätte

Pawapuri ist ein wichtiges jainistisches Pilgerzentrum : Mahavira, der letzte Wegweiser (Tirthankar) des Jainismus, starb hier um 500 v.Chr und wurde eingeäschert. Seine heilige Asche soll so begehrt gewesen sein, dass grosse Mengen Erde rund um seinen Scheiterhaufen ausgegraben wurden. Dadurch entstand das grosse, mit Lotus gefüllte Wasserbecken, das heute hier zu finden ist. In der Mitte des Beckens scheint der verzierte, aus Marmor bestehende Jal Mandir-Tempel auf dem Wasser zu schweben.